Stressbewältigung & psychische Gesundheit
Der Einstieg ins Berufsleben ist eine prägende Lebensphase. Lernende übernehmen früh Verantwortung, stehen im direkten Kontakt mit Patient:innen oder betreuten Menschen und erleben oft belastende Situationen aus nächster Nähe. Gleichzeitig gilt es, schulische Anforderungen zu meistern, sich im Team zu integrieren und die eigene Rolle zu finden.
Viele Lernende spüren dabei Druck emotional, zeitlich und körperlich. Laut aktuellen Erhebungen sind junge Berufstätige im Bereich Gesundheit und Soziales überdurchschnittlich stark von psychischem Stress betroffen. Häufige Folgen davon sind Erschöpfung, Überforderung oder sogar gesundheitliche Beschwerden. Die gute Nachricht: Psychische Gesundheit lässt sich stärken mit Aufmerksamkeit, dem richtigen Wissen und gezielter Unterstützung.
Als OdA GS Aargau setzen wir uns gemeinsam mit Betrieben, Schulen und Fachstellen dafür ein, dass Lernende gesund durch ihre Ausbildung kommen. Denn eine gute Ausbildung braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch mentale Stärke.
Beratung und Soforthilfe
Pro Juventute – 147
Anonyme, kostenlose Beratung für Jugendliche – telefonisch, per Chat oder SMS
Telefon: 147
WebsiteDargebotene Hand – 143
Für Menschen in Krisen – Tag und Nacht erreichbar
Telefon: 143
Website- Jugendberatungsstellen Kanton Aargau
Persönliche Beratung bei schulischen, psychischen oder sozialen Schwierigkeiten
Website
Fünf Tipps zur Stärkung deiner psychischen Gesundheit
Sprich über deine Gefühle
Reden hilft. Ob mit Freund:innen, Familienmitgliedern oder Vertrauenspersonen im Betrieb – gemeinsam ist vieles leichter.
Stärke dein Selbstwertgefühl
Erinnere dich an das, was du gut kannst. Halte kleine Erfolge fest – schriftlich oder im Kopf. Das steigert deine innere Stärke.
Achte auf ausgewogene Mediennutzung
Soziale Medien können stressen. Gönn dir gezielt Pausen von Bildschirm und ständiger Erreichbarkeit.
Erlaube dir Pausen – auch innerlich
Es ist normal und gesund, nicht immer produktiv zu sein. Deine Erholung ist kein «Luxus», sondern eine Voraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Entwickle positive Routinen
Feste Rituale geben Halt. Das können einfache Dinge sein: morgens in Ruhe einen Tee trinken, abends offline gehen oder regelmässig Sport treiben.
Fünf einfache Tipps zur Stressbewältigung
Atme bewusst
Nutze die 4-7-8-Regel: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden langsam ausatmen. Diese Atemtechnik wirkt beruhigend und senkt Stress sofort.
Gedanken aufschreiben
Wenn du dich überfordert fühlst, nimm dir ein paar Minuten Zeit, um aufzuschreiben, was dich beschäftigt. Das hilft, Klarheit zu gewinnen und loszulassen.
Bewegung einbauen
Kurze Spaziergänge, Dehnen oder Treppensteigen helfen, Stresshormone abzubauen. Schon 10 Minuten können einen grossen Unterschied machen.
Grenzen setzen
Du musst nicht alles leisten. Wenn dir etwas zu viel wird, sprich es an oder sage bewusst Nein. Das schützt deine Energie und ist Teil deiner Selbstfürsorge.
Kleine Auszeiten pflegen
Plane täglich einen kurzen Moment ein, der dir guttut: Musik hören, eine Tasse Tee, frische Luft. Diese bewussten Pausen stabilisieren dein inneres Gleichgewicht.
Wir sind für dich da
Als OdA GS Aargau setzen wir uns gemeinsam mit Betrieben, Schulen und Fachpersonen dafür ein, dass Lernende in einem gesunden Umfeld wachsen und ihre Ressourcen stärken können. Wenn du Fragen oder Sorgen hast – sprich mit deiner Ansprechperson im Betrieb, an deiner Schule oder melde dich direkt bei uns.


Häufige Fragen
Erste Ansprechpersonen können dein:e Berufsbildner:in, Lehrpersonen oder auch eine Vertrauensperson im Betrieb sein. Wenn du lieber mit jemand Unbeteiligtem sprichst, kannst du dich anonym an Fachstellen wie 147 oder 143 wenden (siehe oben).
Sprich die Person behutsam und ohne Druck an – zum Beispiel mit den Worten: «Ich habe das Gefühl, dass es dir nicht gut geht – magst du reden?» Zeige Interesse, aber übernimm keine Verantwortung für die Lösung. Du kannst der Person auch Fachstellen empfehlen.
Stress ist eine natürliche Reaktion auf Belastung – kurzfristig kann er sogar motivierend wirken. Wenn Stress jedoch dauerhaft wird oder du dich nicht mehr erholen kannst, kann er in eine psychische Erkrankung wie eine Depression übergehen. Frühzeitiges Handeln beugt dem vor.