Gemeinsam für eine starke Pflege

Pflegefachpersonen sind unverzichtbar für ein funktionierendes Gesundheitssystem. Sie sichern Tag für Tag die Gesundheitsversorgung, stärken das Wohl von Patientinnen und Patienten und tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Ihr Engagement zeigt besonders in herausfordernden Zeiten, wie essenziell professionelle Pflege ist.

Eine starke Pflege ist entscheidend – für Menschen, Betriebe und die gesamte Gesellschaft.

  • Pflege ermöglicht gesundheitliche Stabilität, Lebensqualität und Teilhabe aller, besonders von kranken, älteren und pflegebedürftigen Menschen.
  • Pflege fördert Chancengleichheit, indem sie soziale Isolation aufgrund von Krankheiten oder Alter verhindert.
  • Gut ausgebildete Pflegefachpersonen tragen zur Prävention, Gesundheitsförderung und zur frühzeitigen Erkennung von Risiken bei.
  • Eine gut organisierte Pflege ermöglicht es Menschen, möglichst lange selbständig zu bleiben und am Arbeitsleben teilzunehmen – sie stärkt damit auch Wirtschaft und Gesellschaft.
  • Eine funktionierende Pflege stärkt Gemeinschaft – durch Vertrauen, Nähe und professionelle Unterstützung.

Herausforderungen, die wir gemeinsam lösen müssen

Der Fachkräftemangel gefährdet die Qualität und Sicherheit der Versorgung. Gründe dafür sind:

  • Es gibt zu wenig ausgebildete Pflegefachpersonen
  • Die hohe Belastung führt zu Burnout und zum Berufsausstieg
  • Gleichzeitig eine zunehmende Pflegebedürftigkeit aufgrund der demografischen Entwicklung (Alterung der Gesellschaft)
  • Personalmangel und unzureichende Bezahlung erschweren die Qualitätssicherung in der Pflege massiv. Die fehlende Fachkompetenz führt zu Qualitätseinbussen in der medizinischen Versorgung. Die Zugänglichkeit zu professioneller Hilfe ist ungenügend.
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Was jetzt zählt

Um die Zukunft der Pflege zu sichern, braucht es gemeinsame und gezielte Investitionen:

 

Ausbildung stärken

Jährlich werden in der Schweiz rund 3.000 Pflegefachleute ausgebildet – benötigt werden jedoch 6.000, um den Bedarf zu decken. Prognosen zeigen: Bis 2030 werden etwa 65.000 Pflegekräfte fehlen, insbesondere auf der Tertiärstufe. Viele Pflegefachpersonen steigen bereits vor dem 35. Lebensjahr aus dem Beruf aus. Indem wir mehr Ausbildungsplätze schaffen, praxisnahe...

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Arbeitsbedingungen verbessern

Faire Löhne, spürbare Entlastung im Arbeitsalltag und echte Entwicklungsmöglichkeiten sind entscheidend, um das Berufsbild langfristig attraktiv zu halten und Pflegefachpersonen im Beruf zu halten.

Ambulante Pflege ausbauen

Der Fachkräftemangel gefährdet die Patientensicherheit, treibt die Gesundheitskosten in die Höhe und führt zu Überlastung des bestehenden Personals. Mit dem Ausbau ambulanter Pflegemodelle kann die Selbständigkeit länger erhalten werden.

Unser Beitrag: Gemeinsam mit Ihnen die Pflege aktiv stärken

Als OdA GS Aargau arbeiten wir eng mit Ausbildungsbetrieben und der HFGS Aarau zusammen, um eine zukunftsorientierte, praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen.

Kooperationen, die Qualität sichern

Die OdA GS Aargau AG, die Betriebe und die HFGS Aarau arbeiten eng und verbindlich zusammen, um die Ausbildung im Bereich Pflege HF wirkungsvoll zu gestalten und weiterzuentwickeln. Für die Anerkennung als Ausbildungsbetrieb ist ein Kooperationsvertrag zwischen dem Betrieb und der HFGS Aarau notwendig. Er orientiert sich am Rahmenlehrplan Pflege HF sowie am kantonalen Leitfaden zur Ausbildungsbegleitung und schafft die Grundlage für eine qualitativ hochwertige und praxisnahe Ausbildung. 

Training-Transfer-Tage: Praxisnah, interaktiv, kompetenzorientiert

Die Training-Transfer-Tage (TT Tage) werden von der OdA GS Aargau im Auftrag der Ausbildungsbetriebe organisiert. Sie stärken die berufliche Handlungskompetenz der Studierenden:

  • Interaktiver Austausch: Direkter Kontakt zu erfahrenen Kursleitenden fördert Reflexion und echten Wissens­transfer.
  • Praxisorientiertes Lernen: Inhalte sind eng mit der beruflichen Realität und dem Curriculum der HFGS verknüpft.
  • Kompetenzen stärken: Kritisches Denken, Problemlösen, Teamarbeit und begründetes Handeln stehen im Zentrum.

So entsteht ein Lernumfeld, in dem zukünftige Pflegefachpersonen sicher, kompetent und verantwortungsbewusst handeln können.

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Gemeinsam stark für die Zukunft der Pflege

Die Pflegeinitiative setzt sich für die Stärkung und Qualitätssicherung der Pflege in der Schweiz ein. Ihre Die Pflegeinitiative stärkt die Pflege in der Schweiz nachhaltig und setzt klare Prioritäten für mehr Qualität und Versorgungssicherheit. Die Umsetzung erfolgt in zwei Phasen:

  1. Ausbildungsoffensive: Mehr Ausbildungsplätze, gezielte Nachwuchsförderung und bessere Rahmenbedingungen für Lernende und Studierende.
  2. Verbesserte Arbeitsbedingungen: Massnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung, Entlastung im Alltag und zur langfristigen Bindung von Pflegefachpersonen.

Die Initiative wird über acht Jahre hinweg von Bund und Kantonen finanziert. Ziel ist es, genügend diplomiertes Pflegefachpersonal auszubilden und sicherzustellen, dass Pflegefachpersonen gemäss ihren Kompetenzen arbeiten können. So bleibt der Zugang zu qualitativ hochwertiger Pflege für alle Menschen gewährleistet.

Als verlässliche Wegbereiterin unterstützen wir Betriebe dabei, qualifizierte Fachkräfte auszubilden und die Pflege nachhaltig zu stärken. Mit Ihrer Beteiligung und unserem Engagement gestalten wir eine lernfähige, vernetzte Bildungslandschaft – für mehr Qualität, Stabilität und Zukunft im Gesundheitswesen.

Häufige Fragen

Die Pflegeinitiative Phase 2 zielt darauf ab, die im Verfassungsartikel festgelegte Förderung der Pflegequalität konkret umzusetzen. Für Gesundheitsinstitutionen bedeutet das vor allem:

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Personalbindung
  • Sicherstellung einer bedarfsgerechten Pflegepersonalausbildung
  • sowie die Förderung einer selbständigen Berufsausübung diplomierter Pflegefachpersonen, insbesondere in der Grundversorgung und bei delegierten Leistungen.

Spitäler, Pflegeheime und Spitex-Organisationen müssen künftig eine systematische Personalplanung umsetzen, um genügend qualifiziertes Pflegepersonal sicherzustellen. Dazu gehören:

  • Nachweis von Aus- und Weiterbildungskonzepten
  • Integration von Lernenden und Studierenden in die Praxisausbildung
  • und gezielte Massnahmen zur Reduktion der Berufsabwanderung, z. B. durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Phase 2 erfordert Investitionen in Ausbildungsplätze, Betreuungskapazitäten und Personalentwicklung. Gesundheitsinstitutionen müssen dafür mit Kantonen und Bund kooperieren, um Fördermittel gemäss Pflegefinanzierungsmodellen (Art. 117a BV) zu erhalten.
Zudem wird der Nachweis pflegerischer Leistungen und die Transparenz über Qualität und Sicherheit wichtiger – administrative Prozesse und Qualitätssysteme müssen entsprechend angepasst werden.

Pflegefachpersonen erhalten mehr Kompetenzen in der eigenständigen Leistungserbringung, etwa bei chronisch Kranken und in der Langzeitpflege. Für Institutionen bedeutet das:

  • Anpassung interner Kompetenzregelungen und Prozesse (z. B. Delegationsrahmen)
  • Förderung interprofessioneller Zusammenarbeit
  • und eine Kultur, die evidenzbasiertes Arbeiten sowie pflegerische Entscheidungsautonomie unterstützt.

Dies stärkt die Attraktivität der Pflegeberufe, birgt aber auch Anforderungen an Führung und Qualitätssicherung.