Gesundheits- und Sozialberufe im Rampenlicht
An den SwissSkills zeigen vier Aargauer Fachfrauen aus Betreuung und Gesundheit, was im Alltag oft unsichtbar bleibt. In Bern wird ihr Fachwissen, ihre Empathie und ihre Ausbildung ins Rampenlicht gerückt.
In der Halle ist es Laut und es wuselt von Schlussklassen, Branchenverbänden, Angehörigen und natürlich den Teilnehmenden. Die Luft vibriert förmlich vor Anspannung und Begeisterung. Unter ihnen sind auch vier Teilnehmerinnen des Kantons Aargaus aus dem Gesundheits- & Sozialwesen vertreten, die an diesem Tag ihre Vorbereitungen in Spitzenleistungen umsetzen. Rahel Rauch und Elina Tovagliaro werden an den Meisterschaften der Fachpersonen Betreuung antreten, Jasmin Buck und Vera Spuler für die Meisterschaften der Fachpersonen Gesundheit. Mit dabei sind die stolzen Angehörigen und Freunde, welche sie auf diesem Weg begleitet haben.
Fünf Tage lang ist das BERNEXPO-Areal die grösste Bühne für die Berufsbildung. Rund 120’000 Menschen verfolgen, wie mehr als 1000 junge Berufsleute in 92 Schweizermeisterschaften antreten. Für den Beruf Fachperson Betreuung (FaBe) ist es eine Premiere. Dieser Beruf ist erstmals an den SwissSkills vertreten, was dessen wachsende Bedeutung unterstreicht.
Alle zwei Jahre finden die SwissSkills statt. Das Format zieht Familien, Interessierte sowie Publikum aus Schulen, Betrieben und Verbänden an. Es ist mehr als nur eine Berufsmeisterschaft. Viele junge Leute können hier in die Berufswelt eintauchen und ihre zukünftige Berufung entdecken. Somit ist es auch eine hervorragende Möglichkeit für die Berufsverbände, neue junge Leute für ihren Beruf zu begeistern. Auf der anderen Seite können die Fachpersonen zeigen, was sie können und Tag täglich in ihrem Beruf leisten. Es ist eine einmalige Chance, das Fachwissen und die Empathie dieser Berufsfelder ins beste Licht zu rücken.

Für Jasmin Buck hat alles damit angefangen, dass ihr im zweiten Lehrjahr ein Flyer der SwissSkills in die Hand gedrückt wurde und sie das Ganze durchaus spannend gefunden hatte. Zusammen mit Vera Spuler, hat sie an den Trainings der OdA GS Aargau unter der Anleitung von Michèle Lehner teilgenommen. Dabei wurde nicht nur das theoretische Fachwissen vertieft, sondern auch an kritischen, praxisnahen Situationen gefeilt, die über den Lehrplan hinausgehen. Diese Trainings finden viermal statt und beinhalten neben den Fachkompetenzen auch Medienschulungen und Auftrittskompetenzen.
Ebenfalls Rahel Rauch und Elina Tovagliaro haben sich intensiv auf die Meisterschaften vorbereitet. Dafür haben sie Aufgaben des Verbandes SavoirSocial erhalten. Rahel erzählt in einem Interview mit dem Lenzburger Bezirksanzeiger, wie sie sich vorbereitet hat: «Im Rahmen meines Vorbereitungsauftrags habe ich einen Ausflug in den Wald gemeinsam mit den Klienten durchgeführt und verfilmt. Dabei stand die Förderung der Partizipation im Mittelpunkt. Nebst der Präsentation meines Videos habe ich einen Vortrag über meine Ergebnisse, das Vorgehen der Organisation sowie meine fachlichen Überlegungen gehalten. Ein weiterer Auftrag bestand darin, ein Eintrittsgespräch zu führen, in dem ich mein praktisches Können unter Beweis stellen konnte. Dazu habe ich vorgängig Fragestellungen formuliert, um das Gespräch strukturiert zu führen. Im Fachgespräch mit Experten konnte ich anhand einer Videoanalyse des Betreuungsalltags meine Beobachtungen auswerten, fachlich interpretieren und Lösungsvorschläge einbringen.»

Für Rahel war es eine Ehre, an den Meisterschaften teilzunehmen, und für alle, die Rahel dabei unterstützen, eine unglaubliche Freude zuzusehen, wie sie mit einer hervorragenden Leistung die Silbermedaille geholt hat. Als ihr Name aufgerufen wurde, brach ein lauter Jubel auf den PostFinance-Arena Tribünen aus. Diese Silbermedaille ist nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Rahel, sondern ein leuchtendes Zeichen für die Qualität der Ausbildung in den Sozialberufen im Kanton Aargau und ein wichtiger Impuls für die gesamte Branche.