Praxisnah studieren

In Teilzeit studiert Delilah Baur an der HFGS Aarau und bleibt trotzdem auf ihrer Station präsent. So verzahnt sie Theorie und Alltag, vertieft Anatomie, Physiologie sowie Diagnosen und Medikation und unterstützt die Bewohnenden gezielt.

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An einem wunderschönen Herbsttag scheint die Sonne und die Ziegen im Tierpark kommen aus ihrem Stall; es wirkt, als würde alles langsam erwachen. Delilah Olivia Baur ist allerdings schon lange wach und setzt selbstbewusst ihre wachsenden Kompetenzen mit einem Lachen in der Oberen Mühle in Villmergen ein. Nach ihrer Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit hat sie sich mit 22 Jahren dazu entschieden, das Studium zur diplomierten Pflegefachfrau HF im Teilzeitmodell an der HFGS Aarau zu absolvieren und wird von ihrem Praxisbetrieb vollumfänglich unterstützt.

Ihr Weg in die Pflege startete vor rund fünf Jahren. Damals merkte sie, dass ihr der Kontakt und eine lebendige Beziehung zu älteren Menschen fehlte. Schon früh interessierte sie sich für medizinisches Fachwissen und gleichzeitig für das Wohl der Menschen in ihrem Umfeld. Für sie ist «Pflege» nicht nur pflegen. Sie versteht Pflege als Beziehungsprozess und gleichzeitig faszinieren sie die technischen Aspekte im Bezug auf Medikamente, medizinaltechnische Interventionen und die Physiologie mit den biochemischen Abläufen im Körper. «Pflege ist nicht nur Körperpflege und Essen eingeben und das wars. Es hat viel mit verschiedenen Diagnosen / Krankheitsbildern zu tun, was man Multimorbidität nennt, Medikamenten und ihren Nebenwirkungen sowie Interaktionen zwischen den verschiedenen Wirkstoffen als auch mit dem Gesundheits- und Krankheitsverständnis, der Psyche und der Biografie.»

Delilah während dem Mittagessen ausgeben

 

Nach gut einem Jahr als FaGe wusste sie, dass sie ihr Fachwissen erweitern und mehr Verantwortung übernehmen möchte. So ging sie zur Pflegedienstleitung und sprach ihren Wunsch an. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Obere Mühle allerdings noch keine Möglichkeit ein HF-Studium zu unterstützen. Mit der Option des Teilzeitstudium veränderte sich die Ausgangslage aber und es entstand eine Win-Win-Sitaution für den Betrieb wie Delilah. Ein Schulblock dauert zwischen zwei bis drei Monaten und der Unterricht entspricht einem Pensum von 70%. Delilah arbeiten nun während dem Studium nebenbei als FaGe mit einem 30 % Pensum und erhält dafür ihren üblichen FaGe-Lohn..  

Neben dem Studium als FaGe zu arbeiten hat viele Vorteile. Sowohl für Delilah als auch für ihren Betrieb, das Team und allen voran den Bewohnenden. Sie bleibt im Team verankert und bringt neu erlerntes Fachwissen kontinuierlich ein, welches sie im Gegenzug direkt in ihrem Berufsalltag vertiefen kann. Dadurch ist es ihr möglich den Bewohnenden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Auch wenn sie während dem Studium als FaGe arbeitet und nicht als angehende dipl. Pflegefachfrau HF, erschliessen sich für sie Zusammenhänge im Pflegealltag einfacher und sie hat jetzt schon ein besseres Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Schulmedizin, pflegerischer Interventionen, Bedürfnissen von Bewohnenden sowie Beziehungsgestaltung, welche gemeinsam und interaktiv die Lebensqualität von jedem Einzelnen beeinflussen. 

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